Vom zweiten Wayfarers Teil war ich ja offensichtlich nicht so begeistert, weswegen ich direkt mit diesem Buch von Fay Abernethy weitergemacht habe.

The Cleaner, The Cat and the Space Station. Finde das Frontcover - abgesehen von dieser seltsamen Jaguar Outline - ja schon ganz ansehnlich

Die Geschichte von handelt von Hannah (die titelgebene Putzkraft, ihr Anteil an der Geschichte ist aber garnicht so groß wie man meinen könnte), welche sich nach einen traumatischen Erlebnis auf einer ausserirdischen Weltraumstation (die wir auch aus dem Titel kennen) wiederfindet. Dort befinden sich neben der paar ausserirdischen und menschlichen Besatzung auch Kitty, eine Formwandlerin die sich gerne in Katzen (Hey, ja, genau, aus dem Buchtitel) verwandelt. Ausserdem gibt es kosmische und irdische Bedrohungen.

Der Vibe ist grundsätzlich ähnlich wie die eingangs erwähnten Wayfarer Bücher. Kein Hard SciFi, eher Fokus auf eine Gruppe von Menschen, Ängste, Gefühle, Gedanken. Das Zusammenleben auf der Raumstation. Dazu gibt es aber noch eine geheimnisvolle Organisation auf der Erde und andere Gefahren wie z.B. eine ausserirdische sklavennehmende Kriegsrasse und einige politische Intrigen, welche aber eher im Hintergrund sind.

The Cleaner, The Cat and the Space Station - Backcover

Gefallen haben mir ansonsten noch zwei Dinge. Der Einfluss den ein ein uraltes, formwechselndes Wesen auf die Erde hatte (Hint: Das ist der Fantasyeinfluss) und die Beschreibung der ausserirdischen Gesellschaften. Die fortgeschrittenen Zivilisationen sind längst über Dinge wie Nationen, Geld, Politik, Rohstoffausbeutung, etc hinweg und häufig werden vorhandene politische Systeme auf der Erde als rückständig beschrieben. Dies ist kein Zufall, laut dem Nachwort ist dies ein Ziel der Autorin über alternative (demokratische) Regierungsformen und Nachhaltigkeit aufzuklären. Und dies einfacher ist wenn man dazu eine spannende Geschichte erzählt.

Meckern gibt es ein bisschen was. Einige Verhaltensweisen der Protagonisten sind nicht nachvollziehbar und naiv. Und am Ende gibt es einen Antagonisten der mir schon doch ein bisschen zu flach vorkam, gleichzeitig schon fast klischeehaft.

Bin einem zweiten Teil nicht abgeneigt.

A Closed and Common Orbit ist der zweite Band der Wayfarers Reihe, und schliesst ganz lose an den Vorgänger The Long Way To a Small and Angry Planet an. So spielt keiner der Hauptfiguren des ersten Bands mit. Stattdessen wird sich auf die beiden damaligen Nebenfiguren Pepper und der am Ende des ersten Teils in einen mechanischen, humanuiden Körper transferierten Schiffs KI Lovelace [1].

A closed and Common Orbit - Frontcover

Wovon handelt das Buch? Also auf dem ersten Blick kann man den Buchtitel A Closed And Common Orbit auf die beiden Hauptfiguren ausweiten, da beide ähnliche Geschichten erleben. In einem Storystrang erlebt man wie Lovelace/Sidra sich langsam an das Leben in einem menschlichen Körper gewöhnt und lernt mit diesen auszukommen. Und die andere Hälfte des Buches erzählt wie Pepper/Jane als Kind aus einer Klonfabrik ausgebrochen ist und mithilfer ihrer technischen Skills auf einen lebensfeindlichen Schrottplaneten überlebt. Beide Figuren müssen also mit einem plötzlich wechselnden Realität klar kommen und lernen in ihrer neuen Rolle als Mensch klarzukommen.

Hört sich jetzt auch irgendwie erstmal ganz cool an, bloss - das Buch hat 360 Seiten und ich habe fast 3 Wochen gebraucht um dieses Buch zu lesen - Es passiert einfach kaum was interessantes

Lovelace wandert über den Planeten und philosophiert darüber wie sehr sie alles hasst und mehr passiert erstmal nicht. Sie lässt sich tätowieren, geht auf eine Party oder auf einen Markt, philosophiert vor sich hin. Zwar wird am Anfang etabliert dass sie als Schiffs KI nicht in der Lage ist zu lügen - was vor allem damit kollidiert dass KI's in menschlichen Körpern verboten und direkt bei Entdeckung zerstört werden, aber dass stellt eigentlich im ganzen Buch NIE ein Problem dar. Grundsätzlich besteht nie eine Gefahr oder Konflikt der in irgendeiner Art und Weise Spannung erzeugt.
Ein bisschen besser wird es im anderen Storystrang, hier kommt zumindest teilweise ein Anflug von Suspense auf, sogar ein bisschen The Martian Flair, wenn Pepper/Jane sich vornimmt ein altes Shuttle zu reparieren. Aber da alle Teile einfach so rumliegen und auch darauf eigentlich nicht weiter eingegangen wird (irgendwann ist das Schiff einfach fertig), sah ich auch hier sehr viel verschenktes Potential.

Grundsätzlich ist das Pacing in den ersten zwei Dritteln der Story furchtbar langsam und es passiert einfach kaum was von Interesse. Man könnte meinen dass diese für Worldbuilding und Charakterzeichnung genutzt wird, aber eigentlich geht es um Banalitäten und Konflikte die einfach sofort gelöst werden. Es kam einfach keinerlei Spannung auf. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger kann man sagen dass dieser eigentlich auch kaum nennenswerte Gefahren und einen stringenten roten Faden hatte, aber zumindest gab es diverse unterschiedliche Charaktere, alle mit einer mehr oder weniger interessanten Hintergrundgeschichte (sei es nur dass man etwas über die sozialen Strukturen der Rasse erfährt). Dazu war das Buch durch das Setting eher ein Roadtrip - der Weg war das Ziel. All das fehlt hier.

Im letzten Drittel ging es dann doch endlich mal los, und diese 100 - 120 Seiten habe ich dann auch in einem Rutsch gelesen. Gelohnt hat sich das trotzdem nicht, geblieben ist die Erinnerung der Langeweile davor.

Ich habe zwar auch den dritten Band bereits im Regal stehen, bin mir aber nicht sicher ob ich diesen lesen möchte [2]. Ich geb mal wohlwollend irgendwas zwischen 2 bis 3 Sterne.


  1. Nach den *Imperial Radsch* und Bobiverse Büchern ist es jetzt das dritte Mal dass ein Buch von einer Raumschiff KI handelt. Wusste nicht dass dieses Topic in der SciFi SO beliebt ist. ↩︎

  2. Gerade finde ich dieses Buch hier interessanter, auch etwas Feel Good Sci-Fi - und die ersten 40 Seiten die ich heute morgen las waren jetzt schon besser als die ersten 200 dieses Buches. ↩︎

16.05.2022

LiedGut IX

Thees Uhlmann, am 22. April 2022 im Eisen, Bremen

Interessanter Monat was meine musikalische Reise angeht [1]. Zum einen habe ich Thees Uhlmann relativ spontan im Bremer Steintor-Viertel live gesehen - irgendwie ein Sänger den ich halt immer nur "ganz gut" fand - aber nie so ganz in meinem Geschmack. Aber seine Liveshow und sein Schnack zwischen den Stücken und generell die Atmosphäre im Eisen [2] war echt großartig und ich war froh dort gewesen zu sein.

Und direkt am nächsten Tag dann Betterov in den Pusdorf Studios - ebenfalls ein grossartiges Konzert. Beeindruckend welche Bühnenpräsenz dieser Sänger hat, schon weil er eher zurückhaltend und introvertiert wirkt. [3]

Hatte somit das Glück gleich zwei grossartige Konzerte in zwei Tagen zu erleben.
Vielleicht ist Corona ja wirklich vorbei?

Ansonsten hab ich dieses Mal wieder eine Mischung aus diversen Genres - von Instrumental Boom Bap bis deutschen Post-Punk.


  1. Klingt so als wäre ich auf einen Selbstfindungstrip, dabei drücke ich die meiste Zeit bei Spotify nur auf "Random". ↩︎

  2. Ein Laden den man eigentlich nur lieb haben kann. Aber: Falls euch dort jemals jemand einen Krabbeldiewandnuff anbietet, verzieht einfach das Gesicht und sagt "Ne, hatte ich schon, nie wieder" und dreht euch um. Diese Menschen wollen euch böses. ↩︎

  3. Bin mir auch sicher, dass der jetzt ganz heiss brennen wird, in den Pop Himmel aufsteigt, und dann mit irgendwelchen noch unbekannten Skandalen abstürzt, um dann in ein paar Jahren ein Comeback zu feiern. Bin bereit hier eine Longtime Bet zu starten. ↩︎

Weiterlesen

Das wars, mein zweites Discworld Buch! Und es war ziemlich gut! Wahrscheinlich für die meisten Leute jetzt nicht so überraschend.

Am Werdersee lesen, kann man auch mal machen.

Vorab: Grundsätzlich hab ich dasselbe Problem mit "Guards! Guards!" dass ich auch mit "Mort" hatte. Ich finde Komödien in Buchform irgendwie nur semispannend, da es soft nur eine Gagparade ist, ohne viele Charaktertiefe und meist nur eine Aneinanderfolge von Setups füdr den nächsten Brüller.
Das würde ich aber von diesem Buch nicht behaupten. Ok gut, die Story an sich ist jetzt nicht sehr tiefgründig, aber die Figuren sind überraschend tief gezeichnet und der mehr oder weniger Protagonist Cpt. Vimes ist spannend und ganz weit weg von einem Comedy Relief (davon gibt es in diesem Buch genug, keine Sorge).

Dann kommt zum Beispiel einfach mal sowas hier:

'The thing about the captain, see, I read this book once you know we've all got alcohol in our bodies ... sort of natural alcohol? Even if you never touch a drop in your life, your body sort of makes it anyway... but Captain Vimes, see, he's one of those people whose body doesn't do it naturally. Like, he was born two drinks below normal.'

Und nein, nicht falsch verstehen, dass Buch macht was es soll - es ist dazu auch witzig. Habe mich sehr oft weggelegt wenn Carrot versucht alle Arten von Leuten und Dinge zu verhaften oder Diskussion ob etwas eine "One in a Million" Chance ist, oder ob man nicht doch lieber auf einen Bein stehen sollte um sicherzugehen. Und die leicht zwielichtige Figur des Patriziers hat auch sehr viel Spass gemacht.

Kleines Lob auch nochmal an Gollancz für die schöne Umschlaggestaltung. Ich fürchte alleine diese sorgt dafür dass sich diverse Discworld Bücher bei mir ansammeln werden.

Alles in allem - cool. Direkt Bock mehr von der Stadtwache zu lesen.

30.04.2022

Im April 2022

  • Manchmal gibt es ein Missverständnis und dann eskalieren Dinge und man wird gecancelt. Hat oft einen Grund. Manchmal aber auch nicht und dann liest man nur noch lachend eine Nachricht und weiss nicht was gerade passiert ist
  • Die ganze Welt scheint sich gerade zu ohrfeigen.
  • Dieses Jahr wenig Aprilscherze. Danke.
  • Den Tag mit einen leichten rosa Strich auf einen Schnelltest beginnen und direkt das Wochenende versaut. Die darauf folgenden Tests waren alle negativ. Andererseits lieber ein versauter Tag als 10 in Quarantäne.
  • Die russische Armee hat sich um Kyiv zurückgezogen, haben tote Zivilisten zurückgelassen. Teils verbundenen Händen und Schüsse in den Hinterkopf. In den russischen Medien spricht man immer noch von einer "Entnazifizierung". Und man fährt Z-Panzern durch ein "Bruderland" und verbreitet Angst und Schrecken. Die Bilder haben sich festgebrannt. Noch vor einem Monat lebten dort Menschen die das gleiche Leben und den gleichen Alltag wie wir hatten.
  • Man kann auch Menschen mal sagen dass man sie wertschätzt.
  • Morgens bis 7 Uhr unterwegs sein, weil alle Ereignisse wie eine surreale TV Episode wirken und man wissen will wie es weitergeht.
  • Verfolge die Wahl in Frankreich. Noch so ein Thema dass Stress auslöst.
  • Betterov singt: "Gott hat für das alles nur sieben Tage gebraucht. Und ich finde, genau so sieht's hier auch aus". Stimme ich zu.
  • Über Ostern auf dem Dorf gewesen. Durchweg Sonnenschein und einfach mal die Tage draussen verbringen. Biertrinkend an Osterfeuern, Spaziergehend ums Dorf, Astrofotografierend in der Nacht.
  • Im Ernst so einen klaren Sternenhimmel habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
    Zugegeben - dies ist die Langzeitbelichtung, so sah es dann doch nicht aus - aber schon nah dran.
  • Manchmal bekommt man eine Textnachricht mit dem Inhalt "Thees Uhlmann ist im Viertel" und dann beginnt auf einmal einer der besten Abende seit langem. Grossartige Menschen kennengelernt, grossartige Musik gehört, gibt Gründe warum ich Bremen so mag.
  • Und dann parallel dazu folgend dass unterdurchschnittlichste Wochenende seit langem. Der Kontrast ist wohl nötig, oder so.
  • Das ewige Hadern zwischen Bauchgefühl, Impuls und Vernunft. Etwas anstrengend.
  • Schreiben war immer ein Ventil für mich - also privat, nicht hier. Aber eine Situation durch Schreiben zu analysieren und zu protokollieren, kann dazu führen dass man einem trivialen Problem zuviel Luft gibt.
  • Kenne jemanden der in den Urlaub geflogen ist um direkt an Tag 1 eine Covid Infektion zu kriegen. Hat so mehr oder weniger gerade meine Urlaubsambitionen gekillt. Naja.
  • Unrelated dazu: Eine Dating App deinstalliert, eine andere installiert, weiss jetzt auch nicht ob dies besser ist.
The End of Eternity

Eigentlich wollte ich dieses Buch im Sinne meiner optimalen Asimov Reading Order erst viel später lesen, aber aus irgendeinem habe ich diesen Plan aus dem Fokus verloren. Ich kann mir jedenfalls nicht erklären wieso ich das Buch jetzt vorgezogen habe. Denn so gut war es nicht.

Zuerst fällt auf, das Buch ist eigentlich die Vorlage der Loki Serie, oder zumindest wurde die Serie SEHR STARK von diesem Buch inspiriert. Wie in der Serie geht es um eine Institution (genannt "Eternity") die, aufgebaut wie eine Behörde und außerhalb der Zeit, auf den idealen Zeitstrahl hinarbeitetc. Im Kontrast dazu arbeitet Eternity allerdings mit subtileren Methoden, so werden neue Realitäten geschaffen in den nur geringfügige Änderungen vorgenommen werden und auf einen berechneten Schmetterlingseffekt gesetzt.

Klingt eigentlich ganz cool, dachte ich jedenfalls. Grundsätzlich liebe ich ja alles was mit Zeitreisen und seine Auswirkungen und Paradoxen zu tun hat. Leider hat Asimov in seinem Buch über Zeitreisen auf ein wichtiges Detail verzichtet. Zeitreisen. Man erfährt immer wieder dass sich der Protagonist geraden in dem oder dem Jahrhundert befindet, aber das war es meistens auch schon. Kaum Worldbuilding, selten eine Beschreibung der Epoche, auf die Auswirkungen der Zeitmanipulation wird kaum eingegangen.

Und dann ist die Hauptfigur auch noch ziemlich unsympathisch. Man verbringt viel Zeit mit Andrew Harlans Gedankengängen und wenn er nicht gerade jammert oder paranoide Ideen verfolgt, dann ist er meist irrational oder anstrengend. So werden immer wieder Pläne geschmiedet aufgrund von mehr oder weniger haltlosen Vermutungen und Entscheidungen getroffen die einfach in keiner Relation stehen.

Im Kontext der Foundation Reihe oder der anderen Robots Bücher auf die das Ende entsprechend einzahlt, ist das Buch noch ganz interessant, aber bei weitem nicht essentiell. Wenn man nicht also als Completionist unterwegs ist - man kann es sein lassen. Lieber nochmal Loki angucken. Dort gibt es auch ein Loki Krokodil.

All these pages I will not read

Zugegeben, vielleicht waren meine Erwartungen etwas zu groß. Pulitzer Price for Fiction steht auf dem Cover. Initial mehre Seiten an Lobdudelei. Netflix plant eine Adaption dieses Buches. Und so weiter.

Also - vielleicht waren meinen Erwartungen etwas zu hoch, denn - ich fand das Buch jetzt halt nur so halb interessant. Erzählerisch wird die im zweiten Weltkrieg passierende Geschichte perspektivisch abwechselnd aus der Sicht der blinden Marie in Frankreich und Werner in Deutschland erzählt. Das ich eine der beiden Figuren schon relativ schnell als nicht sehr spannend eingeordnet habe, war wohl nicht hilfreich. Und dann ist jedes Kapitel maximal 2-4 Seiten lang und Anthony Doerr hört seine Kapitel immer dann auf wenn sie gerade spannend werden - geht dann aber auch oft nicht weiter darauf ein.

Irgendwann im letzten Drittel des Buches hatte ich dann keinen Bock mehr und hab abgebrochen. Auf der englischen Wikipedia kurz nachgeschlagen was ich verpasst habe und scheinbar - aus meiner Sicht - nicht viel. Und dass sollte man sich immer bewusst machen - und auch etwas worin ich auch schlecht bin - man muss Bücher nicht beenden wenn sie einen nicht ansprechen. Ganz egal wie gut es sein soll.

Also - mein erster "Did not finish" in 2022 - und generell seit langer Zeit.

03.04.2022

Im März 2022

Der Molenturm in der Bremer Überseestadt. War ich noch nie, diesen Monat aber gleich zweimal. Reicht dann aber auch.
  • Mal etwas neues probieren. Eine Art Mini Monatslog. In Stichpunkten. Es muss nicht immer Sinn ergeben, Zeitstempel lasse ich auch sein.
  • Seh' ich in letzter Zeit öfter. Einfach mal Gedanken sammeln veröffentlichen. Statt Twitter oder Insta.
  • Schlafprobleme sind mir nicht fremd, aber normalerweise geht es um das Einschlafen. Seit einigen Wochen wache ich aber zu früh auf. Ich bin es gewohnt ohne Wecker aufzuwachen (Danke Homeoffice). Aber nicht um 7 Uhr. Erst recht nicht wenn man sich gerade daran gewöhnt hat zwischen 1 und 2 Uhr nachts schlafen zu gehen. #Lotterleben.
  • Russland hat die Ukraine angegriffen. Krieg in Europa. Ein Angriffskrieg. Es wird von taktischen Atomwaffen geredet. Gefühl von Ohnmacht.
  • Auch wenn ich mir geschworen gesagt habe so etwas nicht wieder zu tun, habe ich nun wieder ein Datingprofil. Eskapismus? Tinder und Bumble sind mir immer noch etwas zuviel, aber OkCupid tut es wohl auch. Und auch nur am Browser. Auf dem Desktop.
  • Ich merke ich hab kein Flirten drauf. Ist aber ok so. Vielleicht einfach mehr ich selbst sein.
  • Sondersitzung im Bundestag im Reichstag und der Bundeskanzler verkündet eine massive Budgeterhöhung für die Bundeswehr. Und alle applaudieren. Hätte man vor einem Jahr nicht möglich gehalten.
  • Habe ein Draft im Blog. Behandelt das Thema "Dauerkonsum" von Nachrichten und dass ich aufhören werde diese zu konsumieren. Mit dem Ukraine Krieg im Nacken werde ich den wohl erstmal nicht veröffentlichen.
  • Direkt ein Date gehabt. "Lieber direkt treffen, statt lange schreiben". Nein, definitiv nicht mein Ding.
  • Schlafdefizit macht sich auch im Alltag bemerkbar. Aktuell erst Abends "Richtig wach". Ein tragischer Fall von Revenge Bedtime.
  • Manchmal braucht man auch die Einsicht dass fehlende Kommunikation kein gutes Omen für ein kommendes Date ist.
  • Mache seit Anfang des Jahres jeden Tag ein Selfie. Die werden dann mit einer App zu einem Film zusammen geschnitten. Idealerweise schaffe ich dass ein Jahr lang durchzuziehen.
  • Gehe die Schlaflosigkeit mit maximaler Effizienz an. Schlafmaske und Ohropax. Und eine Gewichtsdecke bestellt. Schön wäre auch wenn die Baustelle direkt vor meinem Fenster einfach nicht da wäre.
  • Baustellen Knigge: "Die Arbeiten mit Hämmern und Flex sollten definitiv immer am Morgen gemacht werden. Von 7 bis 9 Uhr. Danach ist diese Arbeit einzustellen."
  • Schlechtes Wochenende gehabt, miese Stimmung und Melancholie. Auch eine lange Longboardtour (immerhin die ganze Weser im Stadtbereich entlang) hat keine Auflockerung gegeben. Lange Ablenkung bei einem Spaziergang mit einer Freundin hat dann doch Wunder gewirkt.
  • Habe 10 verschieden weit angefangene Tracks in meinen Sampler. Jedes Projekt ist Coping um die Schreibblockade im vorherigen Projekt zu umgehen. Also entweder release ich bald 10 Tracks oder gar keins.
  • Ukraine hält sich. Putin tobt. Vermutlich. Habe Geld gespendet von dem ein Land vermutlich Waffen kauft. Und es ist nicht mal seltsam.
  • Es ist traurig dass ich 30 Jahre gebraucht habe um einen Sport zu finden der mir Spass bringt. Kein Fan von Mannschaftssport. Aber Longboardfahren (und dazu mein Rad) ist wirklich ein Serotonin Generator.
  • Hatte ein Match und dann stellt sich heraus die Person nur auf Durchreise in Bremen ist. Und dann bietet man einfach halb ernst eine Brieffreundschaft an und plötzlich hat man eine richtige Freundschaft. Irgendwie. Kann ruhig öfter passieren.
  • Dinge die ich schon viel früher hätte kaufen sollen: Eine Gewichtsdecke. War leider etwas zu schwer und ist dann doch nach ein paar Tagen in die Retour gegangen für ein etwas leichteres Model, aber selbst die zu schwere hat sich "gut" angefühlt.
  • Manchmal kommt aus dem Nichts eine Erkenntnis. Dann wenn man selbst in einer Situation ist die man ein Jahr zuvor bei einem anderen Menschen nicht verstanden hat.
  • Ghosting ist nebenbei auch ziemlich scheisse.
  • Sprachnachrichten sind auch ziemlich scheisse. Aber in manchen Fällen tolerierbar. Ab 8 Minuten Länge erwarte ich aber Shownotes.
  • Nach langer Zeit endlich mal "lange" schlafen. Zumindest bis "10 Uhr". An einem Samstag.
01.04.2022

Liedgut VIII

Symbolbild - eine Bank am Bremer Werdersee, direkt mit funktionaler Beschreibung

Wieder eine Weile her seit dem letzten Musikupdate. Gefühlt hatte ich auch kaum Musik die wirklich neu für mich ist, habe ich dann doch nicht schlecht gestaunt als ich meine Playlist genau für diese Kategorie angeschaut habe.

Wieder einmal ohne spezielles Topic, sondern einfach nur Tracks aus diversen Genres. Deutsch Pop, Hip Hop, Instrumental Turntablism, eine Brassband und der wohl optimistischste Track der auf keiner Sportplaylist fehlen sollte.

And Every Morning The Way Home gets Longer and Longer

Eine kurze Novella von meinen Lieblingsautoren Fredrik Backman.

Und es ist auch die Quintessenz eines Backman Romans. 70 Seiten einfach nur: Herzerwärmend, menschlich, berührend.

Auf die Geschichte will ich jetzt garnicht eingehen - ausser die Grundthemen "Abschied" und "Verlust". Deshalb zwei Zitate die die Grundstimmung wiedergehen werden es wohl auch tun.

"Why are you holding my hand so tight, Grandpa?" the boy whispers again.
"Because all of this is disappearing, Noahnoah. And I want to keep hold of you longest of all."
The boy nods. Holds his grandpa's hand tighter in return.

Awww 🥺

He raised his voice, she got angry, he couldn't understand why, and she shouted, "I'm angry because you think everything happened by chance but there are billions of people on this planet and I found you so if you're saying I could just as well have found someone else then I can't bear your bloody mathematics!"

Wahrscheinlich werden die beiden Auszüge ohne Kontext bei weitem nicht die Wirkung haben wie bei mir. Wirken vielleicht sogar kitschiger als sie sind, haben bei mir aber ein wohlig erhöhten Druck im Augenbereich ausgelöst.

Kauft das Buch. Es sind nur 70 Seiten. Ob die 20 Euro für das Hardcover angebracht sind, weiss ich nicht. [1]
Aber ich glaube es ist eine kurzweilige Erfahrung die noch lange zum Nachdenken anregt.


  1. Ich habe das Buch selber auch gebraucht gekauft - was auch der einzig Grund ist weshalb ich die englische Übersetzung hier habe - da die Originalsprache Schwedisch ist, hat die Übersetzung eigentlich keinen Mehrwert für mich. ↩︎