Auf Styria, ein Kontinent in der Mitte des Rings der Welt, ist seit Jahren in einen Bürgerkrieg um die Herrschaft verwickelt und es sieht so aus als würde Herzog Orso gewinnen. Dies hat er zu großen Teilen der Söldnerin Monza, als auch ihren Bruder Benna sowie ihrer Söldnergruppe 1000 Swords zu verdanken. Und eben diese wird immer beliebter, sehr zum Missfallen Orso's. Kurzerhand lässt er Benna vor Monzas Augen töten und wirft sie schwer verletzt einen Berg herunter. Doch Monza überlebt und schwört sich Orso, sowie allen die an diesen Anschlag beteiligt waren, zu rächen.
Dieses Buch ist keine Fortführung der ersten drei First Law Bücher, sondern eine Geschichte die in dieser Welt spielt. Es dürfte alleinstehend funktionieren, macht aber deutlich mehr Spass wenn man die Lore aus den ersten Büchern kennt.
Ausserdem: Die Figuren Monza, Shivers, Nicomo Cosca und Vitari sind Nebenfiguren aus Buch 2 und Buch 3 der Haupttrilogie. Nur der würfelnde Psychopath Friendly, sowie der Meistervergifter Morveer und seine Assistentin Day sind hingegen neue Figuren.
Und genau diese Gruppe, dieses Zusammenspiel sehr verschiedener Figuren, die nichtmal ansatzweise als "Helden" bezeichnet werden können, macht sehr viel Spass. Insbesondere der Alkoholiker und egozentrische Costca ist ein Charakter den man nur lieben kann. Und mit Ausnahme von Vitari, bleibt keine der Figuren blass und es gibt eine ständige Figurenentwicklung.
Die Gruppe reisst quer über den ganzen Kontinent, von Opfer zu Opfer und steht in jeder Station vor neuen Herausforderungen. Mal ein Einbruch, mal Hinterhalt, mal ein offenes Gefecht. Dachte ich zuerst an eine sehr brutale Version des "Grafen von Monte Christo", hatte ich in den ersten 2/3 des Buches doch eher das Gefühl als würde ich ein Videospiel "lesen". Ein Action-Adventure wie Dishonored oder ähnliches. Das kam vermutlich daher dass mich die ständigen Standortwechsel eher an "Level" erinnerten und die Fähigkeiten jedes einzelnen in der Gruppe auch gebündelt in einen Videospielcharakter gepasst hätten. [1]
Im letzten Drittel verliert das Buch leider etwas an Spannung und wurde auch etwas vorhersehbar. Zumindest wenn man die vorherigen Grimdark Bücher von Abercrombie kennt. Und auch ist die Länge der Geschichte mit knapp 700 Seiten vielleicht doch etwas zu lang. Aber das ist der "Meckern auf hohen Niveau" Bereich. Best Served Cold ist eine coole Erweiterung der Geschichte im "First Law" Universum.
Kommt mir jetzt beim Schreiben selber irgendwie weit hergeholt vor, aber ich habe es mir beim Lesen so notiert, also wird es wohl seine Berechtigung haben. So. ↩︎