Vor etwa sechs Monaten habe ich mich länger mit der Software Obsidian auseinander gesetzt und bin direkt ins Rabbithole gefallen. Stück für Stück habe ich mir ein System aufgebaut um meine täglichen Todos, Gedanken, Bookmarks und Ideen festzuhalten und wie es mit organisch wachsenden Systemen nunmal so ist, it is a mess.
Als Reaktion da drauf und den Umstand dass die Unordnung in einer Software mir mehr Kopfschmerzen bereitet hat, als es sollte, habe ich etwas recherchiert und habe zwei Ansätze gefunden. Der eine wäre Smart Notes - ein mehr akademischer Ansatz basierend da drauf dass ich nur eine Inbox habe und Ideen lose und unsortiert dort hereinwerfe, nachträglich aber hier Verknüpfungen herstelle. Und die andere Idee ist ein Ordnersystem [1] auf Basis dieses Buches von Tiago Forte.
Fasse ich zusammen:
- Grundsätzlich sollte man initial die richtige Software suchen. Bei mir ist es Obsidian, aber eigentlich funktioniert alles was in irgendeiner Art und Weise das Ablegen und Sammeln in Ordnern ermöglicht. Dies ist z.B. schon mit Apple Notes möglich.
- Zusätzlich kann eine sekundäres “Inbox” oder “Quick Input” Medium gewählt werden. Ein Notizbuch, eine Textdatei, euer “X, ehemals Twitter” Feed [2]. Irgendetwas was es erlaubt schnell und reibungslos Dinge festzuhalten.
- Organisiere die wichtigen Informationen anhand von PARA:
- Projekte: Feste Projekte mit fixen Start und Endpunkt. Ein Arbeitsprojekt oder das Schreiben von Blogposts
- Areas: Allgemeinere Projekte ohne Enddatum, Dinge die eine kontinuierliche Verwaltung erfordern.
- Resources: Themen oder Interessen, die in Zukunft nützlich sein können.
- Archive: Inaktive Elemente aus Projekten, Bereichen oder Ressourcen.
- Das PARA System sollte überall gleich eingesetzt werden. Habe ich z.B auch Dateien in meinen Google Drive, sollte ich dort Ordner mit gleichen Namen erstellen um schnell einen Überblick zu finden.
- Informationen werden mithilfe von CODE verarbeitet:
- Create: Das Erstellen der Notiz
- Organize: Das Verschieben in die jeweiligen PARA Ordner
- Distill: Das Lesen, Konsumieren und Bearbeiten der Notiz oder des Inhalts, mithilfe von Progressive Summarization
- Express: Die Erschaffung von neuen Inhalten auf Basis von dem Gesammelten
- Progressive Summarization kann in mehreren Schritten erfolgen:
- Das Lesen des Textes und in erster Linie das markieren von relevanten Passagen
- Diese Passagen erneut lesen und wichtige Dinge hervorheben
- Eine kurze Zusammenfassung des Inhalts schreiben.
- Langsam aber stetig wächst eine Datenbank die mehr und mehr verknüpft ist und auch auf lange Sicht viel Zeit erspart.
Nachdem ich das Buch gelesen habe, habe ich ersteinmal meinen ganzen Obsidian Vault umgebaut und versucht dieses System so gut wie möglich zu adaptieren. Gleichzeitig wollte ich meinen initialen Zettelkasten Ansatz nicht verlieren weshalb ich zwar diese Ordnerstruktur habe, in diesem Ordner aber meist nur eine Index Datei liegt, welche eingehende Links aus meinem Zettelkasten beinhalten. So erspare ich mir das ständige Sortieren und kann Notizen auch an mehreren Orten gleichzeitig katalogisieren und kategorisieren. [3]
Geht es nun um das Buch selber - sollte man es lesen? Ja - … aber … im Endeffekt habe ich alles hier wiedergegeben und und das letzte Viertel kam mir recht belanglos vor. Sollte der Ansatz aber zusagen, kann ich mir vorstellen dass das Buch noch weitere Vertiefungen und motivierende Beispiele beinhaltet.
Also kurz: Die Idee ist gut, das Buch eher nicht. Es ist halt einfach ein Ordnungssystem, ein Blogartikel reicht dafür schon fast aus.