flore.nz

Ein Untertitel, der mich treffend beschreibt. Unbedingt vor Livegang austauschen

Die Gewinner - Fredrik Backman

Fredrick Backman - Die Gewinner - Frontcover

"950 Seiten, nicht sicher ob das Buch wirklich so lang sein muss", dachte ich, als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hielt. Hatte der erste Band knapp 500 und der zweite Band ca. 700 Seiten.

Jetzt, 950 Seiten und eine emotionale Achterbahnfahrt später glaube ich: "Ne, da fehlen noch locker mindestens 100 Seiten"

Ich zitiere mal mich selbst und meine Meinung zum Vorgängerbuch:

Jedes Kapitel im Buch scheint im nachhinein genau richtig zu sein und am Ende passt nahtlos alles zusammen

Und eigentlich kann ich hier auch aufhören zu scheiben. Denn all das was ich zu diesem Buch sagen kann, habe ich eigentlich schon vorher gesagt.

Wieder fasziniert mich der Schreibstil, die Ausführungen von Gedanken und Metaphern, auch in Kapiteln in denen eigentlich nichts passiert. Wieder bin ich auf Finten reingefallen wo ich am Ende dachte "Ja, ok, es konnte garnicht anders sein". Und dann ist da noch diese Herzenswärme die von fast allen Figuren ausgeht, und dass obwohl die Buchreihe sich mit Themen wie Hass, Vorurteile, Vergewaltigung und Selbstmord beschäftigt.

Keine Figur ist ein stereotyp, oder irgendwie vorhersehbar. Es gibt keine Schwarz-Weiss Figuren, initial dubiose oder unsympatische Charaktere haben eine Motivation, "Gute Figuren" haben auch negative Gedanken oder treffen schlechte Entscheidungen. Und nichts passiert ohne Grund, alle Figuren haben genug Platz zur Entfaltung, über manche Figuren hätte ich sogar noch gerne mehr gewusst.

Alles in allem ein tolles Ende für eine tolle Trilogie. Eine Buchreihe die zwar oberflächlich von Eishockey in einer Kleinstadt handelt, aber eigentlich viel mehr als dass ist. Eine emotionale Achterbahnfahrt! Buch und Reihe: 5/5!


Und noch ein paar Anmerkungen die nicht direkt etwas mit der Geschichte zu tun haben.

Zum einen hat der Verlag scheinbar den Titel des ersten Bandes von "Stadt der großen Träume" zu "Björnstadt"* geändert. Fand ich erstmal etwas seltsam, aber irgendwie fand ich den ersten Titel immer etwas unpassend. Ausserdem ist der neue Titel näher am Original, dass einfach nur "Beartown" heisst.

Zum anderen - und dass ärgert mich schon sehr - hat der Verlag sich entschlossen dass ganze Cover Artwork der Reihe zu ändern.

  • Grundsätzlich haben bisher alle Backman Bucher diese eine "Kreide" Schrift. Autor und Titel. Dies fand ich sehr koherent und gehört für mich einfach dazu. Diese Schrift wurde für den Autoren beibelassen, aber der Titel ist jetzt in einer seelenlosen Serifenschrift, die einfach überhaupt nicht passt. Weder zum Inhalt, zum Coverbild oder zu Geschichte. Es fühlt sich falsch an.
Die neue Gestaltung der Reihe. Warum?

Und dann kommt dazu, dass es jetzt einfach garnicht mehr zu den anderen Büchern passt. Wieso nicht den visuellen Stil beibehalten und mit der Neuauflage nicht noch ein paar Jahre warten? Sieht jetzt ein bisschen so aus als hätte mir wer ins Regal geschissen [1]

Eines dieser Bücher ist anders als die anderen

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  1. Ja, ich übertreibe, aber es nervt mich. #mildlyinfuriating ↩︎