In den vorherigen Posts zu Büchern der "First Law" Reihe habe ich diese immer wieder in das Genre "Dark Fantasy" eingeordet. An sich nicht falsch, aber da gibt es scheinbar noch eine bessere Einordnung: Grimdark. Weniger Fantasy, mehr Abgründe in den Menschen. Es müssen hohe Preise für Ziele bezahlt werden, selbst die strahlendsten Figuren haben Makel und nebenbei wird noch ziemlich viel geschnetzelt. [1] Und genau das beschreibt die Welt von "The First Law" ganz gut.
"Last Argument of Kings" ist der dritte Teil und letzte Teil der "First Law" Trilogie [2] - aber nur Band 3 einer größeren Reihe, die scheinbar ab jetzt wohl nur noch (etwas lieblos) "The First Law World" heisst. Sei es drum. Dieser Teil macht genau da weiter wo Teil 2 aufgehört hat und schliesst alle Storyfäden. Gegen Ende hin vielleicht etwas zu schnell. Spätestens in der Mitte des Buches gibt es ein zu erwartendes Ereignis wo ich dachte "Das kommt erst jetzt? Sind doch kaum noch Seiten da!".
Wieder gibt es Kämpfe und Schlachten - mehr als je zuvor. Und oh boy - selten wurde das Abtrennen von Gliedmaßen und das zerquetschen von Körperteilen genauer beschrieben. Wieder scheint Abercrombie die Farben Schwarz und Weiss aus seinem Repertoire gestrichen zu haben. Böse Charaktere sind vielleicht garnicht so böse, Gefeierte Helden vielleicht garnicht so strahlend, Weise Magier vielleicht garnicht so altruistisch. [3]
Kein Schwarz, kein Weiss, alle sind in einem strahlenden Grau, mit einer großen Menge Rot.
Also Fazit bisher: Fühlte ich mich bei Teil 1 noch etwas ins kalte Wasser geschmissen, hat Teil 2 mich direkt abgeholt und "Last Argument of Kings" war ein guter und heftiger Abschluss. [4] Sofern man mit "Game of Thrones" [5] etwas anfangen konnte, wird einen "The First Law" vermutlich auch sehr gefallen. Mir hat es Spass gemacht und wird nicht mein letztes Buch von Abercrombie sein.
Ich fand diesen lesenswerten Artikel, der das Genre analysiert und besser beschreibt als ich es je könnte - wie sollte ich auch - ich habe gerade erst erfahren dass es es existiert. ↩︎
Ich schreib hier bereits über Band 1 "The Blade itself" und Band 2 "Before they are hanged" ↩︎
Und wieder sticht eine Figur hervor - der verkrüppelte Inquisitor Glotka dan Sand ist in eigentlich jeden Kapitel in dem er auftaucht ein Highlight. ↩︎
Wobei Abschluss das falsche Wort ist - kam mir vor wie das Ende einer Serienstaffel, es gab noch zuviele kleine lose Enden. Und es gibt ja noch einige weitere Standalone Romane. ↩︎
Ich sollte echt mal die restlichen Bücher lesen. Bisher hat mich immer abgehalten dass Buch 1 zu sehr an die Serie erinnert hat. Aber da sich Buch/Serie immer weiter entfernt haben und Staffel 7 und 8 so weit von "Gut" entfernt waren - warum nicht. ↩︎