"The Blade Itself" [1] ist der erste Teil der "First Law" Reihe. Diese gilt als eine der besten Fantasy Reihen der letzten Jahre und eine Empfehlung von George R.R. Martin [2] macht den Rest der Überzeugungsarbeit. Ausserdem habe ich in 2020 eh zuviel SciFi gelesen, wieso nicht mal was neues.
Es geht um einen Barbaren, eine zahnlosen, verkrüppelten Inquisitor, einen eingebildeten Jüngling und einen scheinbar unsterblichen Magier. Wie das alles zusammen passt, ja, das erfährt man ansatzweise kurz vor Schluss [3]. Und dass ist auch mein Hauptkritikpunkt an dem Buch: Das Buch ist 500 Seiten lang, aber erst auf dem letzten Meter gibt es eine grobe Richtung. Sowas stört jemanden wie mich schon stark, ohne ein sichtbares Ziel erschien mir das Buch etwas orientierungslos [4].
Ärgerlich, denn das Buch ist durchaus als Setup einer Fantasy Reihe geplant - weshalb sich dieser Teil stark auf World Building [5], Lore und Charakteren fokussiert. Und das war durchaus vielversprechend. Es gibt keine Schwarz/Weiss Zeichnung, Figuren entwickeln sich, und alles in allem würde ich gerne mehr von dieser Welt sehen. Insbesondere von dem Inquisitor, der scheinbar die magische Fähigkeit des Off-Kommentars besitzt.
Und auch einige Tage nach Beenden des Buches gehe ich gelegentlich in Gedanken immer wieder zurück in diese Welt und frage mich wie es weitergeht.
Toller Titel, viel besser als "Kriegsklingen", wie das Buch unpassend im Deutschen heißt ↩︎
Freunde nennen ihn auch George R.R. "Ich bin wahrscheinlich unsterblich und lasse mir noch ein paar Jahrzehnte Zeit mit den Buchfortsetzungen von Game of Thrones, das Kind ist mit den mieserablen letzten beiden Staffeln der Serienumsetzung eh in den Brunnen gefallen" Martin ↩︎
An einer Stelle sagt der Barbar Logen so etwas wie "Ne, ich will nicht wissen wohin es geht und was wir machen, ich lasse es auf mich zukommen" - Eine Einstellung die ich beneide, aber mal ÜBERHAUPT NICHT nachvollziehen kann ↩︎
Achtung: Leichte "Game of Thrones" Spoiler. Nehmen wir nochmal "Das Lied von Eis und Feuer" von Martin: Direkt im ersten Kapitel werden wir mit der Gefahr der Whitewalker konfrontiert, danach kommt auch sehr viel World Building und Lore, aber wir wissen "Es ist eine Reihe" und "Auf kurz oder lang wird dass am Ende eine große Rolle spielen". Als Leser habe ich hier ein Ziel vor Auge ↩︎
Leider verzichtet Abercrombie (oder der Verleger) auf das Beilegen einer Weltkarte, es gibt soviele Ortschaften und Länder - ich war froh dass es bereits detaillierte Karten der Umgebung im Netz gibt. ↩︎