Wenn man das offizielle Bullet Journal Notebook* [1] kauft, bekommt man ein kleines Heftchen mit dazu. Auf wenigen Seiten ist hier das gesamte Prinzip Bullet Journaling erklärt. Und dass ist eigentlich alles was man wissen muss. Ein kleines unaufdringliches Framework für die Lebensorganisation.
Und doch hab ich mich immer gefragt - warum gibt es noch dieses größere Buch? Welches Existenzrecht hat es, wenn das System selber doch eigentlich so einfach und zugänglich ist?
Was ist ein Bullet Journal? Die Frage kann jeder vermutlich anders beantworten, für mich ist es ein System zur Aufgabenverwaltung, ein einfaches und sehr flexibles Todo System.
- Jedes Buch hat ein Index
- Gefolgt von einem Futurelog, dass die nächsten 6-12 Monate abbildet
- Gefolgt von einem Monthly Spread, dass den aktuellen Monat abbildet
- Gefolgt von einem Daily Spread, dass den aktuellen Tag abbildet.
- Wichtige Aufgabe und Notizen kann man nun mit einer einfachen Symbolsprache eintragen und in regelmäßigen Abständen migrieren.
Das war es eigentlich schon.
Aber: Googlet man Bullet Journal, landet man oft auf Webseiten, Insta/Pinterest Feeds, Blogs oder das r/bulletjournal Subreddit, auf denen Ladies mit langen Fingernägeln [2], aufwendigste Kunstwerke präsentieren. Monatliche Themes, Illustrationen, Typographie, all das. Find ich cool. Ist bloss nichts für mich [3]
Ich pflege ein Bullet Journal mehr oder weniger bereits seit 2016. Mal in Buchform, mal digital. Und auch in der Form mal klassisch, und mal komplett anders. Und dass mag ich am Bullet Journal System. Merke ich dass sich mein System abnutzt, ändere ich es einfach. Und dies dann so einfach wie möglich, ohne zuviel Reibung mit Vorbereitung zu schaffen und dem Information/Task Hoarding zu verfallen [4]
Ziemlich Fingernagelfrei, hier ein besseres Subreddit: r/BasicBulletJournals.
Und das Buch? Ja, wie initial erwähnt, das System selber ist simpel. Hier z.B. ist die eigentlich einzig relevante Seite:
Die restlichen 200 Seiten geht es mehr oder weniger um Philosophie, allgemeine Produktivitätstechniken, Meditation, Fokus... mit jeweils einen kleinen Spin zum BuJu. Und - aus meiner Sicht, ziemlich unnötig und aufgeblasen.
Ich weiss nicht für wen das Buch ist. Einsteiger werden vermutlich eher abgeschreckt und Langzeitnutzer bekommen keinen Mehrwert.
Wer sich für das Thema interessiert sollte einfach starten. Ein Notizbuch (egal welches) schnappen, und Logs aufsetzen. Es gibt kein Richtig oder Falsch.
5/5 für das Bullet Journal Prinzip.
2/5 für das Buch. Es ist unnötig.