flore.nz

"Tanz immer so als würden dich alle sehen. Und beurteilen. Und danach ihre Beobachtungen austauschen und lästern. Über dich."

Walter Tevis schrieb nicht nur Bücher über Schachspielende Damen, sondern auch Science Fiction. Scheinbar sogar hauptsächlich. Das hier war mein erster Tevis. Hat mich aber mit gemischten Gefühlen zurück gelassen.

The man who fell to earth

Kann dieses Buch schwer beurteilen. Die Hauptfigur war unsympathisch, manche Handlung nicht nachvollziehbar. Aber dennoch liest es sich flüssig. Liegt wohl auch daran dass es auch verdammt kurz ist.

Die Welt der 80er aus der Sicht der 60er ist vermutlich aus heutiger Sicht eher dem Retrofuturismus zuzuordnen. Aber von der Welt bekommt man gar nicht soviel mit, leider.

Beizeiten werde ich mir dann Mal den Film mit David Bowie anschauen.\

Alles in allem: 3,5/5

Vor einigen Jahren habe ich Kubricks Verfilmung zu 2001 gesehen. Was davon hängen geblieben ist waren die Popkultur Einflüsse und eine nicht endende Lightshow am Ende. Den Film habe ich für mich als overhyped und als nicht vereinbar mit meinen 2010er Jahren Sehverhalten abgelegt [1].
Nun habe ich in meiner gerade blühenden SciFi Phase dieses Buch aus dem Schrank geholt, welches ich vor einigen Jahren von einem Arbeitskollegen bekommen hatte und bisher sein Leben als Regaldekoration Fristen musste.

Was soll ich sagen - es war eine Erfahrung. Zum einen ist es kurz. Und es liest sich schnell weg. Auch all die Szenen sie wir aus Kubricks Film kennen sind drin. Aber anstelle der niemals endenden LSD Lichtshow war hier einfach nochmal ein gutes Stück Handlung versteckt. Im Nachhinein sogar die beste im Buch.

Clarke hat ein Händchen dafür kosmische Begebenheiten zu beschreiben, die einen direkt ein spannendes Bild geben. Beispielsweise seine Beschreibung von Jupiter und Saturn. (Chefkoch-Zwei-Finger-Kuss GIF hier vorstellen) Und im im letzten Viertel haut er richtig raus.

4,5/5 oder so.


  1. Ich habe es im übrigen nach Lesen des Buches nochmal probiert - selbes Ergebnis. Tolle Bilder, aber viel zu langsam ↩︎

Was passiert wenn die menschliche Evolution mithilfe eines Virus beschleunigt werden könnte - wir also ein paar Affen auf einen Planeten aussetzen und einfach ein paar tausend Jahre warten? In einer fernen Zukunft treffen die letzten Menschen auf einen Planeten auf dem genau dieses passiert ist - bloss das in diesem Fall keine Affen da waren, sondern ganz andere Tiere.

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Beide Bücher spielen jeweils über einen einen Zeitraum von mehreren 1000 Jahren und haben das Thema Alternative Evolution als Thema. Durchaus interessant und kurzweilig geschrieben und Teil 2 hat noch einen kleinen Horror Faktor - der mich etwas an einen alten John Carpenter Film erinnert hat. \

Kinder der Zeit 4/5
Erben der Zeit 4.5/5

Cixin Liu's Trisolaris Trilogie (oder auch Remembrance of Earth's Past, wie die Reihe offiziell genannt wird) ist vermutlich das beste was ich dieses Jahr im Bereich SciFi gelesen habe.
Die Geschichte startet während der chinesischen Kulturrevolution und setzt das Level für die restliche Erzählung. Bedrückung. Hilflosigkeit. Physik. Im Laufe der Bücher kommt es immer wieder zu Momenten wo ich kurz aufgehört zu lesen habe. Um zu verarbeiten was hier gerade passiert ist. Soviele auswegslose Situationen, soviele clevere Twists, hach...

Ich habe die Bücher auch nicht am Stück sondern abwechselnd mit anderen Büchern gelesen und bin doch immer wieder gedanklich zu den jeweiligen Ende von Three Body Problem und The Dark Forest zurückgekehrt. Zu spannend war der Cliffhanger, zu unfassbar die daraus folgenden Implikationen. Und dann kommt ein Death's End daher und macht noch ganz andere Dinger.

Zusammenfassend kann ich mich nur vor Cixin Liu verbeugen: Was er mit diesen drei Büchern geschrieben hat ist unglaublich. Zwar sind die jeweiligen Hauptcharaktere eher nur Mittel zum Zweck bzw Storyvehikel, doch dass macht nichts, denn die Ideen die dieses Buch liefern sind so kreativ, dass diese noch eine Weile nach Beenden des Buches im Hirn nachbrennen.

Die Reihe ist vermutlich nichts für jeden - wer aber Hard Science Fiction mag und gerne auch mal ein paar Seiten nur physikalische und technische Beschreibungen liest, wird diese Bücher lieben.

Rememberance of Earths Past - Cixin Liu

Hier noch meine Eindrücke direkt nach dem Lesen der jeweiligen Bücher:

Band 1: The Three-Body Problem

Mir fallen gerade nur Adjektive ein: Spannend, Erschreckend, Scienc-y, Erschütternd, Clever...

5/5

Band 2: The Dark Forest

Erstmal sammeln, durchatmen, nachdenken....
Der zweite Band wirkte anders auf mich als der erste, ich weiss nicht ob es am neuen Übersetzer liegt, aber die Sprache las sich so ganz verschieden im Vergleich zu Band 1. Es gab ein paar Längen und zumindest eine Storyline hätte etwas kürzer sein können - looking at you Zhang Beihai.

Auch hat mich die Buchstruktur hart genervt. Ich mag gleich lange Kapitel, nicht Abschnitte mit einer Länge von 100-200 Seiten. Viel zu schnell wechseln Protagonisten und Orte, ich bin Mitte 30, ich mag Struktur, verdammt nochmal.

Aber - nach dem Gemecker: Wenn das Buch mich nicht gerade mit den erwähnten Punkten genervt hat war es spannend. Sehr sogar. Insbesondere das letzte Drittel zeigte die Brillanz die ich im ersten Band so mochte.
Zumindest größtenteils: Ein wichtiges Storyelement konnte ich schon nach 50 Seiten fast genauso vorhersehen. Eigentlich schon nach der Einband Beschreibung. Einfach diese nicht lesen.

4/5

Band 3: Death' End

Wow. Vermutlich werde ich auch an den dritten Teil der Serie noch eine ganze Weile denken. Unglaublich.

Die Welt und Konzepte und Story Elemente sind einzigartig und man kann sich vor Cixin nur verbeugen.

Bedrohungen in diese Reihe sind wirklich beängstigend und insbesondere dieser Band ist voll von Existenz Anxiety Triggern (TM).

Vermutlich ist das Buch nicht für jeden geeignet. Die Figuren und alle Protagonisten der Reihe wirken teilweise nur wie Storyvehikel. Sie sind okay, aber an sich nicht spannend.
Ist im Endeffekt aber okay, die Story ist größer als die Figuren.
Viiiiiel Größer! (Hier gruselige Theamin Musik vorstellen)\

Sollte man erlebt haben

5/5

Dieser Teil der OMW Saga beschreibt (zusammen mit seinem Vorgänger) die Politik der Colonial Union.

Scalzi hat hier nicht nur den Protagonisten sondern auch die Erzählform geändert. Von einer durchgehenden Geschichte (Buch 1-4) zu vage verbundenen Kurzgeschichten. Deswegen war Wilson im Vorgänger auch nie wirklich greifbar, immer wenn es spannend wurde war es auch wieder vorbei und Wilson war immer etwas blass.

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Dieser Band macht es anders:
Zum einen gibt es nur 4 große Geschichte und jede für sich bekommt ausreichend Zeit ohne zu lang zu sein.
Auch sind es zwar immer noch getrennte Geschichten, aber dafür stark miteinander verwoben und nichts erscheint im Kontext überflüssig.
Und zuletzt, alle Protagonisten scheinen den Untergang mit Sarkasmus zu begegnen. Und der wirkte auf mich nie aufgesetzt, musste sogar einige Male laut lachen. Alleine der erste Absatz der ersten Geschichte hat mich so fabelhaft amüsiert.

Alles in allem: Schöner Abschluss, hat mir sehr viel Spass gemacht.

4,5 / 5 ...oder 9 von 10
... oder "du hast die anderen 5 Bücher gelesen? Dann ließ dass gefälligst auch. Lohnt sich" / 10

Initial ganz in Ordnung, aber dann wurde es unglaublich langweilig. 2/3 des Buches sind überflüssig, setzen die Handlung nicht fort und waren so spannend wie meine Steuererklärung. Charaktere werden eigentlich alle langweilig und belanglos in Handeln und Dialogen dargestellt, es sind überall lose Enden (oder Red Herings) und alles in allem war die Story genauso gut strukturiert wie diese Rezension. Immerhin weiss ich jetzt wie der NASDAQ im Laufe der Geschichte war.

Axiom's End. - Tolles Cover, lahmer Inhalt

Die Autorin ist scheinbar eine Essay YouTuberin mit großer Anhängerschaft. Vermutlich haben die meisten ihrer Abonnenten dieses Buch gelesen und mit 5 Sternen auf Goodreads bewertet. Anders kann ich mir das durchschnittliche 3.9 / 5 Goodreads Rating nicht erklären.

Ich fasse zusammen: Kack Buch. Nicht lesen.
2/5 [1]


  1. Ihr fragt euch vielleicht: "Florenz - kann es sein dass du alle deine Bücher gut bewertest? Das kann doch nicht sein?" Stimmt. Kann es auch nicht. Aber ich achte beim Kauf schon drauf ob das Buch wirklich lesenswert ist. Gucke mir Goodreads Bewertungen oder oder las vermutlich schon vorher über das Buch. Ich mache selten Spontankäufe. Man schaut ja auch keine Filme die eine schlechte IMDB/RT Bewertung haben. Dieses Buch war allerdings die Ausnahme: Hab' mich blenden lassen. Ich mein, das Cover ist wirklich wirklich wirklich hübsch ↩︎

Bei Circe (oder auch: Kirke) handelt es sich um die griechische Halbgöttin / Hexe aus der Odysseus Saga. Hat sie in Homer's nur eine kleine Rolle, hat Madeline Miller hier eine ganze Geschichte drum herum gebaut.

Circe

Meine Gedanken damals dazu:

Ich hab bei Romanen mit historischen (oder in diesem Fall mystischen) Hintergrund immer das Bedürfnis beim Lesen die Backstory eines jeden Charakters zu lesen. Hat den Vorteil dass man ziemlich viel Hintergrundwissen beim Lesen hat, aber auch den Nachteil dass man sich selber Spoilert. In diesen Fall hart.
Ist hier vermutlich passiert und der Grund war es keine 5 Sterne sind. Habe wahrscheinlich manchen Wow Moment für mich kaputtgemacht.
Hätte übrigens auch einfach das Dramatis Personae lesen können, aber scheinbar hielt es wer für ✌️klug✌️ es am Ende des Buches zu verstecken.

Wie man sieht habe ich mir das Buch selber etwas kaputtgemacht beim lesen.

4/5 Schweinen

Im Gegensatz den ersten Bänden der Old Mans War Serie ist dieser Teil eher eine Kurzgeschichtensammlung mit einer übergreifenden Hauptstory. Perry/Sagan wurden durch Harry Wilson und seinem Kumpel Schmidt ausgetauscht und das Buch hat einen starken Fokus auf Diplomatie.
Leider Leider ist halt nicht jede Geschichte interessant. Und die, die es sind, sind dann vorbei wenn sie gut werden. Im Nachhinein blieben mir von von dem ca 13 Episoden vielleicht 3-4 gut in Erinnerung (The Dog King war ein Highlight), der Rest schien eher nur Beiwerk.
Alles in allem: Solide, aber ich habe den vormaligen Protagonisten schon vermisst. Wilson und Schmidt hatten einfach zu wenig Fläche. Gott sei Dank hat der 6 Roman all meine Kritikpunkte gefixt.

3.5/5 Doggys\

Ein Kurzroman der die Struktur eine Briefwechsels zweier Zeitagenten hat. Die Geschichte ist eigentlich Prosa. Prosa auf hohen Level. Mein Englisch ist eigentlich ganz gut... aber dieses Buch war ... fordernd und vermutlich habe ich viele Nuancen garnicht mitbekommen, hier ein Beispielabsatz den ich ca. 4x lesen musste:

So she lingers by the MRI machine, musing as she does on the agonies of symmetry recording the water's randomness the magnetic bones settled like reading glasses on the other modynamic face of the universe, registering each bloom and burst of molecule before it transforms. Once it translates the last of the water's heat into numbers, she takes the printout in her right hand and fits the key of it into the lock of the letter-strewn sheet in her left.

This is how you lose the Time War

Ungefährt so liest sich das ganze Buch, fand' ich auf Dauer etwas anstrengend und auch wenn es nur knapp 180 Seiten lang ist, ich saß hier eine Ewigkeit dran.

Vielleicht lese ich es irgendwann nochmal, aber aktuell kann ich keine Note geben, da ich das Gefühl habe nur das halbe Buche gelesen zu haben. Wenn ihr auf sowas steht - kaufts!

Btw. ICH LIEBE DAS COVER. Der Artstil, Typographie, Farbe, ... es ist wunderschön - ich würde es einrahmen. Cover des Jahres. Definitiv.

Lange geweigert dieses Buch zu lesen, da es im Endeffekt eine Wiederholung des vorherigen Buches The Last Colony ist, bloss aus Sicht der Ziehtochter des ehemaligen Protagonisten.

Aber: Das Buch funktioniert wenn man genug Abstand zum Vorgänger Roman hat. Ich wünschte nur Scalzi hätte dieses Buch als Extended Version zu "Last Colony" rausgebracht.

Aber ok, es bietet genug neues um eine Daseinsberechtigung zu haben. Und mit Zoe und Gretchen hat man auch Spass. Die Last Colonoy Geschichte ist auch immer noch gut und jetzt ist auch noch ein Young Adult Faktor dazu gekommen und scheinbar hat Scalzi dafür ein Händchen.

4/5 Zoe's