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"Empty your mind, be formless, shapeless — like water. ... Now water can flow or it can crash. Be water, my friend. Oder Kaffee. Kaffee ist auch gut. Mit einen kleinen Schuss Whiskey.— Bruce Lee, vermutlich"

Dune Messiah war das langweiligste Buch was ich seit langer Zeit gelesen habe. Immerhin ist das Cover wieder ganz hübsch.

Es hätte gut werden könne. Am Ende von Band 1 stand Paul am Anfang eines Krieges (oder Jihad) gegen das Imperium und alle Weichen waren auf eine ganz spannende Fortsetzung gestellt. Und dann les ich diesen zweiten Teil der diesen Cliffhanger einfach übersprungen hat. Stattdessen wird 12 Jahre in die Zukunft gesprungen und der Jihad ist mehr oder weniger durch. Paul ist nun der neue Imperator und sein größtes Problem ist dass er keine Kinder hat. Weil seine Scheinfrau Verhütungsmittel in die Kornflakes seiner Konkurbine mischt. Oder so.

Was dann folgt ist der Versuch einer Gruppe von Verschwörern den Tod eines hellsehenden Imperators zu planen. Und das auf höchst komplizierte Art und Weise. Und Paul weiss davon ab Mitte des Buches auch, aber versucht seinerseits den Plan auf höchst komplizierte Art und Weise zu verhindern [1]

Das Buch hat 300 Seiten. 300 Seiten mit Schriftgröße 24 [2]. Und dennoch habe ich 20 Tage für dieses Buch gebraucht, weil es einfach stellenweise so langweilig war, ich weiss nicht ob ich jemals so eine flache Spannungskurve gesehen habe. Sicher, der erste Band hat sich auch viel Zeit gelassen, aber nur deshalb weil es sehr viel Zeit mit Worldbuilding verbracht hat. Und dass hat mir Spass gemacht. In diesem Teil fehlte dieser Teil sehr, es gibt ein paar Andeutungen zu dem Kriegsverlauf zwischen diesem und dem ersten Band, aber der Rest war einfach nur Zzzzz Zzzzz. Irgendwie hat nichts für mich gepasst. Selbst die Kapitelintros, die wie im ersten Teil aus Textabschnitten zukünftiger Bücher, Erinnerungen und Schriften bestanden waren einfach irgendwie belanglos und / oder zu kryptisch. Ich habe irgendwan aufgehört diese zu lesen.

Dune Messiah, Rückseite.

Ein paar Dinge die mich mir notiert habe, und einiges vorweg nehmen - kurz: Spoiler Alarm [3]:

  • Mit dem Kontext eines 9/11, Taliban oder IS ist der Begriff Jihad vermutlich noch negativer besetzt als zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Aber aus heutiger Sicht hat das Lesen dieser Abschnitte ein Unbehagen ausgelöst. Und auch mit Tun und Handeln seiner Leute baut Paul hier einen Gottesstaat auf, mit ihm als Gottfigur und Heilsbringer. Irgendwie schwer zu ertragen.
  • Vielleicht war sich Frank Herbert bewusst dass Paul einfach nicht mögenswert ist. Und dass die Darstellung des Jihads in nicht besser darstellen lässt. Zwischendurch vergleicht er sich mit Imperator Hitler und Imperator Khan und deutet an dass sein Bodycount um ein 100x höher ist.
  • Irgendwann habe ich einfach gehofft dass der Anschlag auf Pauls Leben beginnt.
  • Die Bene Gesserit wären heutzutage große Fans eines "Crusader Kings" [4] Spiels. Ein Spiel in dem es darum geht eine möglichst prestige-reiche Dynastie zu entwickeln. Und insbesondere mit dem Verheiraten von guten Genen und Traits.
  • Pauls Schwester Alia dürfte zum Zeitpunkt des Buches 14-15 Jahre alt sein. Bisschen weird zu sehen wie sie von einem Zombie mit Identitätskrise in seinen End-30er/Anfang 40er Jahren angebaggert wird. Ja. That happened.
  • Pauls Mutter Lady Jessica hat scheinbar kein Interesse in diesem Buch aufzutauchen.
  • Milde Interessant: Ich sah inzwischen auch mal David Lynchs Verfilmung aus dem Jahr 1984 und wunderte mich über das Aussehen der Navigatoren. Fischähnliche Wesen in großen Tanks. Fand ich seltsam, da das Aussehen in Band 1 noch ein großes Mysterium war. Scheinbar hat Lynch sich aber an die Beschreibung aus Band 2 gehalten.

Ich glaub das war es für mich und die Dune Bücher. Ich habe mir gerade durchgelesen was in den kommenden Büchern passieren würde und denke dass ich mir das einfach sparen kann. Also nur von der Handlung her scheint es noch schlimmer zu werden, gar keine Lust drauf.

Bis dann, Dune


  1. Ja ich weiss, dass Paul wie Doctor Strange in die Zukunft schauen kann und vermutlich nur einen möglichen Weg sieht, trotzdem hätte er einfach die Verschwörung ab dem Moment wo er davon wusste beenden können. ↩︎

  2. Und eigentlich ist es, gemessen an der Länge, nur ein Epilog zum ersten Band. ↩︎

  3. Finde ich bei diesem Buch allerdings nicht so schlimm. ↩︎

  4. Vor einigen Tagen habe ich noch versucht jemanden von diesem Spiel zu überzeugen, deswegen einfach mal Copy/Paste mein bester Moment aus diesem Spiel: Crusader Kings sieht aus wie Strategie - ist aber eigentlich eine Geschichtengenerator, ähnlich RimWorld oder Dwarf Fortress. Du steuerst das Oberhaupt einer Dynastie und kannst Intrigen starten, Kriege führen, taktisch heiraten, sabotieren, manipulieren, etc... Eine Mischung aus Game of Thrones und Risiko vor. Beispiel, aus dem Vorgänger: Mein Charakter war uralt, und hatte schon viel bessere Erben mit viel besseren Stats und Traits. Auf einmal wurde er depressiv und ich so "Perfekt, dann Suizid". Sehe dann die Option dass ich einen Rivalen zu einen Duell fordern kann, dass der mich ehrenhaft killt. Direkt gemacht - wer kam? Der Papst. Der Fucking Papstpersönlich. Er hasste mich scheinbar (is mir wohl entgangen, hatte wohl was mit Exkommunikation und so zu tun). Allerdings lag meine Kampfkraft um einige höher als seine und das Duell endete damit dass ich ihm ein Auge ausgestochen habe. Naja, war wohl nichts mit Freitod. Cooldowntimer abgewartet, neue Runde, dieses mal das rechte Bein, dann der linke Arm, dann der rechte Arm, dann die Nase, dann das andere Auge... und trotzdem - der Papst kam IMMER wieder persönlich vorbei, wie der schwarze Ritter aus "Ritter der Kokosnuss. Das war vermutlich die beste Story die mir das Spiel jemals gemacht hat. Ok - Spiel ist so zugänglich wie Raketenforschung, aber wenn man drin ist, dann ist es großartig!* ↩︎

Tales from the Loop - Frontcover

Vor einigen Jahren sah ich die Serie Tales from the Loop. Eine sehr ruhig erzählte Serie, die mich sehr durch seine Atmosphäre und seine mysteriöse und unspektakulär, aber spannende Geschichte fasziniert hatte. Der Plot alleine hat mich schon vermuten lassen dass es hier eine Buchvorlage geben würde, eine solche Kreativität traue ich keinen Netflix Drehbuchautoren mehr zu. Und tatsächlich gab es eine Vorlage. Und zwar einen Illustrationsband des Schweden Simon Stålenhag.

Tales from the Loop - Back

Simon Stålenhags Bilder haben eine eigene Art von Magie. Der realistische Aquarell Stil, gemischt Science Fiction Elementen. Schwedische Landschaftsportraits und seltsame Häuser. Im Hintergrund liegen Skelette altertümlicher Maschinenkolosse. bipodale Mechs säumen das Straßenbild zusammen mit Dinosauriern. Walartige Frachter fliegen im Hintergrund durch die Kulisse und überall scheinen mysteriöse Kugeln zu liegen.

Kühltürme
Seltsame Vorrichtungen
Mechartige Maschinenwracks
Frachtschiffe

Dazu wurden die Bilder mit kurzen Geschichten verpackt, fiktive Erinnerungen des Autoren an seine Kindheit an die Insel, auf der die schwedische Regierung in den 60er Jahren einen gewaltigen Teilchenbeschleuniger installiert hat. Fragmente aus einer alternative Zeitlinie, in der ein alternativer Flugantrieb erfunden wurde, die das Industriedesign erheblich beeinflusst hat.

Grossartig!

Ich bin fasziniert wie sehr ich diese Reihe mag. War ich nie ein großer Fantasy Fan und haben mich die typischen Fantasy Tropes sogar abgeschreckt und ... Moment, das habe ich alles schonmal geschrieben. Für eine spoilerfreie Einführung in die Reihe, lest den Beitrag zum ersten Band, den ich auch sehr gut fand.

Dinge die an diesen Buch nicht mag. Das Frontcover. Im Ernst - wer hat diese cheesy Illustration freigegeben? Schon weil die Illustrationen im Buch soviel ansehnlicher sind. (Words of Radiance - Brandon Sanderson (Frontcover))

Unsortierte Gedanken

Also zum einen gibt es einen erweiterten Einblick in das Motiv der Antagonisten, erzählt durch aus der Perspektive genau dieser. Nicht zuviel, aber genug geteased um bei Laune gehalten zu werden.

Dann noch viele kleine Konflikte, die deutlich zeigen das Sanderson mal einfach überhaupt nichts von Schwarz-Weiss Zeichnung hält, aber das hab ich auch nicht erwartet. An ein Grimdark eines The First Law kommt es noch nicht ran, aber dass muss es auch nicht.

Das Buch hat einen der am spannendsten geschriebenen Kämpfe, das ich je erlebt habe. Keine große Schlacht, sondern einfach ein Duell. Bin immer noch fasziniert wie immersiv ich mehrere Seiten diesem Kampf gefolgt bin.

Ok, Minimal Spoiler, sehr vage, hoffentlich: Ich bin ein Fan von Doctor Who [1], und immer [2] wenn es einen neuen Doctor gab an dem man sich gewöhnen muss, gab es so einen "Ich bin der Doctor" Moment. Einen Moment in dem der leicht unfokussierte und undefinierte Charakter eine Form bekommt und seine wahre Kraft und Stil findet. Und genauso was gab es auch in diesem Buch. Und es hat in meinen Kopf nur epische Musik gefehlt. Chapeau, Herr Sanderson. 🍸🤓

Backcover: Words of Radiance

Ich mag auch die Idee dass einige Figuren mystische Begleiter haben. Vielleicht nicht originell - ähnliches gab es ja bereits z.B. bei His Dark Materials [3] und vielleicht auch ein billiges Story-Expositions Ding, aber langweilig ist es nicht wenn Shallan z.B. mit ihrem sehr literalen Pattern redet, der schrittweise Konzepte wie Sarkasmus lernt.

Wo ich schon dabei bin, Shallans Schlagfertigkeit ist zwar etwas rarer, dafür aber gibts gelegentlich Perlen wie diese hier:

"I think hanging people is a poor choice of pressions for an executioner. Better to be the guy with an axe. [...] You see [...] with the axe, it's easier to get ahead..."

Wenn ich meckern müsste, dann vielleicht dass ich SCHON WIEDER das Buch an mehreren Stellen mit Klebestreifen reparieren musste, weil es teils einfach auseinander fällt. Ausserdem finde ich die Illustration des Covers einfach mal kackenhässlich. Bereue dass ich nicht mit den UK Editionen von Gollancz eingestiegen zu sein. Oder mit den neuen Hardcovern.

Trotz knapp 1100 engbeschriebenen Seiten - gefühlt sitz ich ewig an den Büchern - hab ich eigentlich direkt Bock weiterzulesen. Der nächste Teil wird nicht lange auf sich warten lassen. Auch wenn die Postfrequenz hier dadurch etwas leidet.


  1. Oder war es, leider hat der aktuelle Showrunner Chibnall die Show für mich versaut - und hoffe sehr dass Russel T. Davis die Show noch retten kann. Bin wohl einer der größten Fans gewesen und aktuell interessiert mich die Show einfach nicht, wobei ich die aktuelle Doctor Darstellerin Jodie Whitaker eigentlich ganz sympatisch finde. Die Drehbücher sind Schrott. Ausserdem... worum gehts? Achja... High Fantasy Buch. Review. Meinung. Nicht Doctor Who. Macht mich so sauer wie die letzten beiden Game of Thrones Staffeln. ↩︎

  2. ausser beim aktuellen ↩︎

  3. Übrigens zweimal versucht zu lesen, aber die Hauptfigur ging mir so auf die Nerven, habe es nicht geschafft zu lesen. Selbst die Serie fand ich schrecklich. ↩︎

31.07.2022

Im Juli 2022

Buntspecht, Pusdorf Studios, 02.07.2022
  • So leben dass es alle wissen wollen, ist das Ziel - es einfach direkt erzählen um allen etwas Zeit zu sparen die Realität. Auch ok.
  • Buntspecht in den Pusdorf Studios gesehen. Richtig gutes Konzert, grossartige Stimmung, buntes Publikum und hatte eigentlich die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht. Auch wenn ich die Band kenne, hatte die Live Session viel mehr Vielseitigkeit als die Platten. Kurz war es an einigen Stellen eine Jazzsession, etwas Artrock, dann Big Beat und dank Cellos und Geigen auf der Bühne hatte ich an einer Stelle sogar etwas Godspeed You! Black Emperor - Postrock Vibes - zugegeben, nur ganz kurz.
  • Ergänzend dazu, ich hasse Beachbälle auf Konzerten.
  • Ich habe es ungeplant geschafft einen Bremer Freundeskreis auf OkCupid zu matchen. Peinlich wenn man all ihre Freundinnen kennt.
  • Mein SP-404 MK2 Sampler hat ein Firmware 2.0 Update bekommen. Und ich liebe es.
  • Geburtstag, größtenteils ignoriert.
  • Interessante Zufallsbegegnung gehabt, dank alkoholinduzierter Intoxikation erinnere mich aber kaum noch an was alles gesagt wurde, nur das Gefühl dass ich den ganzen Abend über hatte. Hat mich jetzt schon einen Tag lang beschäftigt, aber damit abgefunden dass eine Erinnerung an ein Gefühl vielleicht besser ist, als das Gespräch der Trunkenen.
  • Durch Zufall wieder Kontakt zu einer Person, die mir in der Vergangenheit sehr wichtig war, gehabt. Kurzes "Hallo" via Instagram führte zu einem fast vierstündigen Telefonat. Schade dass soviel Zeit dazwischen lag, aber eigentlich war dies genau der richtige Zeitpunkt.
  • Habe gerade generell eine Phase in der sehr positiv gegenüber Menschen bin, denen auch sage dass was ich an denen mag. Und merke - nach einer kurzen Verwirrungsphase - dass es mir sehr gut tut. Der Worst Case den ich unterbewusst immer abgespielt habe ist nie eingetreten. Eher das Gegenteil.
  • Mein Pixel 5 fand es leider nicht so gut dass ich es als Longboard Bremse benutzt habe und ist nicht mehr. Bis zum nächsten Pixel wird es jetzt übergangsweise ein OnePlus Nord 2T tun. (Toller Übergang im Vergleich zu den vorherigen Themen :D )
  • Ein Vorteil (oder Nachteil, abhängig von der Perspektive und der Verträglichkeit von Uringeruch vor der Haustür) wenn man im Bremer Ostertor wohnt ist, dass einmal im Jahr der Weg zur Breminale nicht weit ist.
  • In den vorherigen Jahren war Breminale immer etwas wo ich vielleicht an einen oder zwei Tagen hingegangen bin, dieses Jahr waren es alle 5 Tage. Nachfolgend ein paar Bands und Acts die ich gesehen habe (und auch gut bis sehr gut fand):
  • Doctor Krapula - kolumbianische Ska Musik - am Mittwoch.
  • Lisaholic - Irgendwie Liveloop Hip Hop Drum n Bass Rap - am Donnerstag. Die Frau hat Energie!
  • Freitag wurde definitiv dominiert von Team Scheisse, deren Instapage alleine ist schon ein Meme Marketing par Excellence!
  • Samstag war dann für zwei Highlights. Erstmal gab es Laturb - hier direkt aus Bremen. Irgendwie Electronic NDW Art Synthpop. Einfach mal dieses Video geben.
  • Direkt danach dass worauf ich mich seit Wochen gefreut habe. Isolation Berlin. Eine Band die das Ergebnis sein könnte wenn man Rio Reiser, Element of Crime und etwas Tocotronic in einen Mixer steckt. Am Anfang etwas seicht, wurde das Konzert richtig intensiv und hat mich richtig gefreut dagewesen zu sein. Enfant Terrible ist gerade auch auf Dauerrotation.
Isolation Berlin auf der Breminale
  • Alles in allem konnte ich dieses Jahr richtig viel von der Breminale mitnehmen. Viele Leute getroffen. Gute Musik gehört. War schon eine richtig gute Zeit.
  • Was ich aber auch mitgenommen habe - eine Covid Infektion. Die folgenden 11 Tage habe ich mit (vergleichsweise) milden Symptomen zuhause verbracht. Bisher kein Anzeichen von Long Covid oder ähnlichen Rotz. Für so einen Quatsch habe ich auch keine Zeit. Im Ernst - lasst euch impfen! Ich habe schon bei einigen Leuten bemerkt wie sehr die Infektion einen aus der Bahn werfen kann.
  • Toll und irgendwie wholesome wieviele Leute direkt ihre Hilfe anbieten, wenn man die Isolation erwähnt. Danke Leute!
  • Man kann so eine Quarantäne übrigens wunderbar mit jammern und exzessiven Social Media Konsum verbringen. Muss ich jetzt aber auch irgendwie wieder zurückfahren. Bin ja immer noch auf Digital Minimalism und so.
  • Der Gedanke mir ein Tattoo zuzulegen hat sich wieder manifestiert.
Random Moment auf der Breminale - es war jetzt nicht wirklich eine Überraschung dass ich mir eine Infektion eingefangen habe
  • Irgendwie ein ereignisreicher Monat, und dennoch hab ich die meisten Sachen noch unerwähnt gelassen. Was ich auf jedenfall gemerkt habe, wie sehr mit Dinge wie z.B. eine Breminale und soziale Interaktion gefehlt haben. Auch glaub ich mein persönliches Jahresziel "offener zu werden" auf guten Weg ist. Ich stelle mich viel öfter diversen Ängsten die mich oft zurückgehalten haben, gehe mehr auf Menschen zu. Es fällt mir schwer, aber der Worst Case ist bisher nie eingetreten, eigentlich sogar das Gegenteil. Mental geht es mir so gut wie noch nie zuvor.
08.07.2022

Liedgut X

People under the Stairs - Bevor Harry mit Hogwarts durchgestartet ist, hat er sich im Hip Hop versucht

Schon wieder zwei Monate her seit meinen letzten Favorite Track Roundup mit Cringe [1] Kategorie Namen. Dieses mal mit einem X [2] am Ende. In Filmen, Serien und Spielen ist das X am Ende eines Titels immer ein Zeichen für das Extreme und Next Generation und das Unbekannte. Hier aber nicht. More of the same. Alter Hip Hop, alter Punk, alter Soul/Funk, Drumbreaks und Lucy Liu. ... Moment mal - die Lucy Liu? Ja!

Aber dass ist schon okay so. Ist ja kein Release Radar.

Ausserdem hat dieses "X im Titel" Geschichte sowieso größtenteils in den 90ern stattgefunden [3], und die meiste hier vorgestellte Musik kommt oder hat seinen Ursprung genau in diesem Zeitraum.

Bis zum nächsten Mal! [4]


  1. LiedGut, irgendwie klingt es einfach zu sehr Try Hard ↩︎

  2. Ich bin bald soweit bei römischen Zahlen dass ich die nächsten bald google muss. Mir gehen die Friday the 13th, Rocky, Final Fantasy Teile aus an denen ich mich orientieren kann. ↩︎

  3. Auch beliebt damals: Das Wort Euro vor oder eine 2000 danach anhängen.* Euro LiedGut 2000*. ↩︎

  4. Kann eine Weile dauern, habe den nächsten Teil des Stormlight Archive angefangen. Und diese Bücher sind halt mal unglaublich lang. Und - Spoiler - halt auch ziemlich gut. Bin jetzt Fantasy Florenz, fürchte ich. ↩︎

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Velocity Weapon - Megan E. O'Keefe

Der Marcel mochte dieses Buch. Und Niklas auch. Dann will ich dem nicht nachstehen und hab auch den ersten Band [1] der Protectorate Reihe - einer dreiteiligen Space Opera - gelesen.

Ich will eigentlich garnicht soviel über die Geschichte sagen, da ich denke dass sie am besten funktioniert wenn man überhaupt nicht weiss worum es geht. Idealerweise nicht mal die Inhaltsbeschreibung auf der Rückseite lesen. Dass ist wichtig, denn viel Tiefgang bieten die Figuren nicht und die Story - mit einigen kühnen Elementen die man durch aus als Stretch bezeichnen kann - lebt komplett von ihrer Spannung. Der beste Vergleich ist vermutlich: Das Buch würde sich super als Netflix Show machen. Etwas over the top, aber immer spannend.


  1. Immer ist irgendwie alles der erste Band von irgendwas. Irgendwie vermisse eigenständige Bücher. Aber das bringt es wohl mit wenn man eine Science Fiction und Fantasy Lesephase hat. ↩︎

30.06.2022

Im Juni 2022

Woke Wolken
  • Die Baustelle, auf die ich jeden Tag von meinem Schreibtisch gucke, ist nach ca 6 Monaten aus dem Fundament Status hinaus und fängt an die ersten Mauern hochzuziehen. Heisst auch dass ich meinen neu gewonnenen Ausblick auf die auf der anderen Seite gelegenen Strasse bald wieder verlieren werde. Schade.
  • Ein Tag am Deich, ein Spaziergang durch die Stadt, eine lange Nacht im Club, Der Monat ist mit einem schönen Pfingstwochenende gestartet
  • DJ Shadow im Hamburg live gesehen. Eine Erfahrung die ich froh bin einmal gemacht zu haben, allerdings reicht mir das eine mal auch schon wieder. Leider kann man das Konzert auf eine Videoshow reduzieren, zu der live gescratcht und gelegentlich gedrumt wurde. Also ich habe nicht mehr erwartet, aber gefühlt doch etwas zu wenig.
  • Immer noch kein Corona gehabt. Gott Komplex Incoming.
  • Apropros Gott Komplex - auch noch relevant: Fuck Putin 🇺🇦
  • Knieprobleme sorgen gerade dafür dass mein Schritteziel, sowie jegliche sportliche Ambition gerade eher nicht zu empfehlen ist. Mein Hirn sagt aber bei jeder freien Minute Sonnenschein dass ich doch ruhig mal mit dem Board fahren könne. Nur eine Runde. Nur einmal die 20km Runde. Tatsächlich klappt das aber besser als Radfahren.
  • Dune ist erstaunlich spannend. Vielleicht sollte ich generell jedes Buch mit einer gesunden Skepsis anfangen.
  • Ich habe eine SteamDeck Invite bekommen. Und bestellt. Wobei ich garnicht weiss ob ich etwas damit anfangen kann. Mein Bedürfnis jederzeit auf meine Steam Library zuzugreifen ist eigentlich garnicht so ausgereift und Zeit fehlt mir auch etwas. Ich spiele immer noch Elden Ring (was mir gerade eigentlich garkeinen Spass macht, da mein aktueller Char einfacher viel zu OP ist. BloodBuilds gehören generft.), und gelegentlich etwas Hydroneer.
  • Seit langer Zeit einen 95% fertigen Track im SP404 Sampler, aber irgendwie fehlt mir noch genau eine Sache und ich weiss leider nicht was es ist. Gleichzeitig will ich aber auch kein neues Projekt anfangen, weil ich sonst 10 angefangene Projekte hätte. Ich blockiere mich selber durch meine Blockade. Muss mann auch erstmal schaffen.
  • Dieses Jahr kaum Fahrradfahren gewesen.
  • SteamDeck ist da. Bisher nur Session Skateboarding gespielt. Aber der Eindruck bisher ist recht positiv. Weiss aber trotzdem nicht ob ICH eins brauche. Review folgt. Vielleicht.
  • Probiere gerade Tagesplanung und Todoverwaltung mit Lunatask. Irgendwie scheint es zu funktionieren. Ich hoffe diesesmal länger als meine anderen Organisierungspläne.
  • Spontan die Victor Vaugn Platte am RSD gekauft. Für vielzuviel Geld. Ich weiss nicht ob Plattensammeln noch so ein geiles Hobbie ist, wenn man sich gleichzeitig von einer Industrie ausgenutzt fühlt.
  • Verfolge interessiert die Trauerbewältigung der toten Karriere von Fynn Kliemann. Ich glaube er ist jetzt bei Wut angekommen.

Als ich vor einigen Jahren den Trailer zu dem neuen Film von Denis Villeneuve sah, war mir klar, dass es langsam mal Zeit wird dass ich das eine Buch mal lese, dass ich mir schon so lange vorgenommen habe: Dune. Irgendwie hat es mich immer fasziniert. Es gab diesen ominösen Film von David Lynch mit Kyle MacLachlan, Sting und Cpt. Picard, dieses riesige Universum dass unzählige Bücher umspannt. Und dann gleichzeitig gegensätzlich die Aussage von Leuten wie Niklas oder Marcel die das Buch einfach nicht mochten, zu anstrengend zu lesen fanden. Letzteres hat dann dafür gesorgt, dass ich dieses ewige Todo Item in meinen Bücher Backlog lange Zeit aufgeschoben habe, auch wenn es schon in meinen Regal stand [1]

Nun. Ihr könnt aufatmen. Ich hab es jetzt gelesen. Und ich habe eine Meinung dazu.

Dune - Frank Herbert - Frontcover - Ich frag mich ob es bald ein Mayor Motion Picture gibt?

  1. Dies hat dann auch dazu geführt dass ich mir den ersten Teil des eingangs erwähnten Films damals NICHT im Kino angeguckt habe, wobei es eigentlich ein Film ist den man im Kino gesehen haben sollte. Wusste aber gleich, dass ich dann das Buch erst recht nicht lesen würde. Tatsächlich habe ich ja nicht mal den ersten Film - oder die Miniserie - gesehen. Wollte ich mich komplett unvoreingenommen diesen Buch widmen ↩︎

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01.06.2022

Im Mai 2022

Bremen, Wolken, etc... Zufallsaufnahme (und beschreibt 99% meines Instagram und Pixelfed Contents, hat es aber direkt in meinen Smartphone Hintergrund geschafft.
  • Tag der Arbeit an einem Sonntag, dass klingt für mich nach Late-Game Kapitalismus
  • Dopamin is a hell of a drug. Und auch schwierig ranzukommen.
  • Spontan mit einem Freund bei der Filmvorführung von Punk the Capital in der Lila Eule gewesen. Hätte jetzt auch nicht gedacht dass ich einen Abend in der Lila Eule nochmal stressfrei genießen kann. Weiss jetzt dafür alles über die Punk und Hardcore Szene in Washington DC zu Anfang der 80er.
  • Statt Twitter mal wieder Mastodon geöffnet. Its getting better. Danke Elon. Und auch Niklas und Benny für das Hosten des Norden.social Servers.
  • Wieder vorgenommen mehr spazieren zu gehen. Ziel - 10.000 Schritte am Tag.
  • Bin - vor der persönlichen Entdeckung des Longboards - viel durch Bremen gelaufen. Gerne nachts, gerne mit lauter Musik. Aber nie wirklich die eigenen Schritte mitgezählt bzw. ein Minimalziel gehabt. Jetzt wo ich drauf achte, merke ich dass es weniger Spass macht. Der Weg ist nicht mehr das Ziel, die 5stelle Zahl ist das Ziel. Ich prophezeie dass ich es so nicht lange fortführen werde.
  • Fatboy Slim, Chemical Brothers, Daft Punk, ... kommen gerade alle wieder.
  • 8 Tage in Folge 15 - 20.000 tägliche Schritte. Wenn man aktiv auf die Schritte achtet macht es gleich auch viel weniger Spass. Immerhin.
  • Manchmal sind Menschen so gleich, dass diese einfach nicht zusammen auskommen können. Irgendwo in einer Paralleldimension gibt es eine happy Version von mir mit einer großartigen BFF.
  • Die Sonne ist da, also so richtig. Die Zeit der langen Hosen scheint vorbei zu sein, meine haarigen weißen Beine freuen sich schon auf einen zünftigen Sonnenbrand.
  • Ausserdem scheine ich an der Stirn Pigmentflecken in der Sonne zu entwickeln. Nein, keine Sommersprossen. Nicht die coole Version von Pigmentierung. Eher die "Sieht schon ein bisschen aus wie Dreck auf der Stirn" Art von Flecken. Find ich ja persönlich eher ungeil.
  • Mein Schrittzielstreak hat 15 Tage gehalten. Ich habe nicht drauf geachtet und hatte am Ende des Tages 9997 Schritte. Neuntausendneunhundertundsieben. Mir fehlten drei Schritte. Ich überlege nie wieder zu gehen.
  • Korean BBQ ist geil.
  • Ich habe mir einen SC500 Mini Turntable Controller gekauft. Einfach so. Ich habe keine Ahnung vom Scratchen. Macht aber bisher Spass!
  • Meine erste Fussballaufstiegsfeier mitgemacht. Tolle Atmosphäre am Sielwall. Darf aber bitte jetzt auch auch die letzte Aufstiegsfeier bleiben.
  • Auf die Frage "Wo bist du?" einfach ein Foto des Bodes mit sichtbaren Beinen schicken. Mit der Bildbeschreibung: "Standort". Ich hab Humor durchgespielt.
  • Ich habe es geschafft in Bremen den zweitbesten Pizzaladen zu finden. Wenn ihr demnächst mal in der Neustadt seid, Pizza Tiziano ist empfehlenswert.
  • Kann man nicht oft genug sagen: Fuck Putin 🇺🇦
  • Retrogott & Hulk Hodn Konzert in der Lila Eule. War vermutlich mein erstes Hip Hop Konzert dass ich aktiv besucht habe (und Geld für bezahlte).
  • Ausserdem spielte vorher Chrizzo aus Bremen, und war begeistert. Tolle Songs und toller Typ.
  • Karten für DJ Shadow im Juni gekauft. Can't fucking wait.
  • Lange Wochenenden sind ziemlich geil. Jeder Tag fühlt sich wie Samstag an. Und wenn dieser vorbei ist ist dann einfach nochmal ein Samstag da.
  • Darauffolgend: Überlege wieder auf eine 4 Tage Woche zu wechseln.
  • Tickets für ein Rage against the Machine Konzert kosten 150 Euro. Irgendwie ironisch, wie sehr diese Band zur Moneyprinting-Machine geworden ist.
  • Bestellte wärmende Augenmasken, Kniebandagen und Hydrationshelper. Sag mir dass du alt wirst, ohne zu sagen dass du alt wirst.
  • Angefangen Dune zu lesen. Ich glaube das wird ein Long-Read.
  • Zusammenfassung für mein Schritt Experiment, bis auf einen kleinen Durchhänger in der Monatsmitte hab ich es die meiste Zeit eigentlich geschafft mein 10.000 Schritte Ziel zu schaffen. Tatsächlich ist der Monatsdurchschnitt 13.372 Schritte am Tag. An dieser Stelle bitte ich darum mir einmal anerkennend zuzunicken. Danke.

Vom zweiten Wayfarers Teil war ich ja offensichtlich nicht so begeistert, weswegen ich direkt mit diesem Buch von Fay Abernethy weitergemacht habe.

The Cleaner, The Cat and the Space Station. Finde das Frontcover - abgesehen von dieser seltsamen Jaguar Outline - ja schon ganz ansehnlich

Die Geschichte von handelt von Hannah (die titelgebene Putzkraft, ihr Anteil an der Geschichte ist aber garnicht so groß wie man meinen könnte), welche sich nach einen traumatischen Erlebnis auf einer ausserirdischen Weltraumstation (die wir auch aus dem Titel kennen) wiederfindet. Dort befinden sich neben der paar ausserirdischen und menschlichen Besatzung auch Kitty, eine Formwandlerin die sich gerne in Katzen (Hey, ja, genau, aus dem Buchtitel) verwandelt. Ausserdem gibt es kosmische und irdische Bedrohungen.

Der Vibe ist grundsätzlich ähnlich wie die eingangs erwähnten Wayfarer Bücher. Kein Hard SciFi, eher Fokus auf eine Gruppe von Menschen, Ängste, Gefühle, Gedanken. Das Zusammenleben auf der Raumstation. Dazu gibt es aber noch eine geheimnisvolle Organisation auf der Erde und andere Gefahren wie z.B. eine ausserirdische sklavennehmende Kriegsrasse und einige politische Intrigen, welche aber eher im Hintergrund sind.

The Cleaner, The Cat and the Space Station - Backcover

Gefallen haben mir ansonsten noch zwei Dinge. Der Einfluss den ein ein uraltes, formwechselndes Wesen auf die Erde hatte (Hint: Das ist der Fantasyeinfluss) und die Beschreibung der ausserirdischen Gesellschaften. Die fortgeschrittenen Zivilisationen sind längst über Dinge wie Nationen, Geld, Politik, Rohstoffausbeutung, etc hinweg und häufig werden vorhandene politische Systeme auf der Erde als rückständig beschrieben. Dies ist kein Zufall, laut dem Nachwort ist dies ein Ziel der Autorin über alternative (demokratische) Regierungsformen und Nachhaltigkeit aufzuklären. Und dies einfacher ist wenn man dazu eine spannende Geschichte erzählt.

Meckern gibt es ein bisschen was. Einige Verhaltensweisen der Protagonisten sind nicht nachvollziehbar und naiv. Und am Ende gibt es einen Antagonisten der mir schon doch ein bisschen zu flach vorkam, gleichzeitig schon fast klischeehaft.

Bin einem zweiten Teil nicht abgeneigt.