"950 Seiten, nicht sicher ob das Buch wirklich so lang sein muss", dachte ich, als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hielt. Hatte der erste Band knapp 500 und der zweite Band ca. 700 Seiten.
Jetzt, 950 Seiten und eine emotionale Achterbahnfahrt später glaube ich: "Ne, da fehlen noch locker mindestens 100 Seiten"
Wenn man das offizielle Bullet Journal Notebook*[1] kauft, bekommt man ein kleines Heftchen mit dazu. Auf wenigen Seiten ist hier das gesamte Prinzip Bullet Journaling erklärt. Und dass ist eigentlich alles was man wissen muss. Ein kleines unaufdringliches Framework für die Lebensorganisation.
Und doch hab ich mich immer gefragt - warum gibt es noch dieses größere Buch? Welches Existenzrecht hat es, wenn das System selber doch eigentlich so einfach und zugänglich ist?
Zugegeben, dies ist eines der Bücher, die ich gekauft habe, weil ich das Cover irgendwie ansprechend fand. Der Titel, zusammen mit der vagen Anmutung eines fremdartigen Blobwesens, hatte etwas. Nach den ersten 100 Seiten war ich auch sehr dabei, dieses Buch zu mögen, aber nun, nach dem Ende, kommt die Ernüchterung.
In erster Linie ist Venomous Lumpsucker eine Mischung aus Umweltthriller, Science Fiction und Dystopie. Es handelt von einer deprimierten Bio-Wissenschaftlerin, einem skrupellosen Lobbyisten, der sich verzockt hat, und einer Welt, in der das menschengemachte Artensterben alltäglich geworden ist.
Achtung Spoiler – Wer sich nur für meine Meinung interessiert: Eine Geschichte mit vielen guten Ideen und Entwicklungen, die gar nicht so unwahrscheinlich sind, leider zusammengehalten von einer sich ziehenden Rahmenhandlung und sehr unsympathischen Figuren.
Im Jahr 2022 hat Brandon Sanderson ein Video hochgeladen, in dem er "reumütig" gestehen musste, dass er nicht ehrlich mit seinen Lesern war. Anstatt seine Zeit seinen etablierten Reihen zu widmen, arbeitete er insgeheim noch an anderen Projekten. Projekten. Plural. Dieser Mann hat es geschafft, vier Bücher in seiner Freizeit zu schreiben. Das daraufhin angekündigte Kickstarter-Projekt erzielte eine Summe von 42 Millionen Dollar und wurde das erfolgreichste Projekt, das diese Plattform bis dato gesehen hat.
Und dieses Buch war das erste davon. Und der Grund, warum ich gerade so viele Sanderson-Bücher am Stück gelesen habe.
Achtung: Es folgen leichte Spoiler, nichts, was man nicht sowieso in den ersten 50 Seiten des Buches erfährt. Wer an dieser Stelle aussteigen möchte, hier die Kurzfassung:
Das Buch ist großartig, vom Stil her eher untypisch. Und ich glaube, es funktioniert am besten, wenn man mindestens die Bücher "Warbreaker" und "Elantris" gelesen hat.